Prospekthaftung

in § 44 Börsengesetz (BörsG) festgelegte Verpflichtung von Wertpapieremittenten und emissionsbegleitenden Kreditinstituten (Konsortialführer), als Gesamtschuldner zu haften, falls im Börsenzulassungsprospekt (⇡ Prospekt) wesentliche Angaben unrichtig oder unvollständig. Sofern in einem Börsenzulassungsprospekt Angaben, die für die Beurteilung eines Wertpapiers erheblich sind, unrichtig oder unvollständig sind, haften diejenigen, die den Prospekt erlassen haben sowie diejenigen, von denen der Erlass des Prospektes ausgeht, als Gesamtschuldner, wenn sie die Unrichtigkeit gekannt haben oder ohne grobes Verschulden hätten kennen müssen. Die Höhe des Schadenersatzes soll dem Schaden entsprechen, der dem Besitzer der Wertpapiere daraus entsteht, dass die Angaben im Prospekt von der tatsächlichen Sachlage abweichen. So wird ihm i.d.R. der Erwerbspreis erstattet. Der Schadensersatzanspruch erstreckt sich nur auf die im Prospekt spezifizierten Wertpapiere. Er verjährt in einem Jahr seit Kenntnis des Erwerbers von der Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit der Prospektangaben, spätestens jedoch nach drei Jahren seit Prospektveröffentlichung (§§ 44-48 BörsG).